Alles begann mit einem über 90 Jahre alten Knopfleistenhemd von einem Berliner Flohmarkt.
Gitta und Peter Plotnicki haben beide Modedesign studiert, Peter ist zudem gelernter Herrenschneider. Sie spürten sofort, dass dieser Fund ein ganz besonderes Stück war. Sie hielten ein original Arbeiter-Henley aus dem Jahre 1911 in ihren Händen.
Die Suche nach der Herkunft des Henleys führte die beiden auf die Schwäbische Alb in Deutschland. Einst war die Region ein blühendes Zentrum der Textilherstellung, doch mit dem Wettlauf des 20. Jahrhunderts in Richtung Massenproduktion, Automatisierung und Allgegenwärtigkeit wurden die Fabriken der Region vor Jahrzehnten still. In Albstadt trafen Gitta und Peter einen der letzten Textilfabrikanten der Region, Rudolf Loder, der das Paar einlud, sich etwas ganz Besonderes anzusehen. In einer stillgelegten Fabrik standen Reihen von authentischen Loopwheelern, die bereits Staub ansetzten. Die originalen Rundstrickmaschinen, deren Ursprünge von 1889 bis in die 1960er Jahre reichen, sind die einzigen noch existierenden Loopwheeler in Deutschland.
Für Gitta und Peter waren die Maschinen Wegweiser in die Vergangenheit, von denen sie damals noch nicht wussten, dass sie auch ihre Zukunft bestimmen würden. Der Faden, der alles zusammenhält - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - ist die Marke Merz b. Schwanen.
Das 1911 von Balthasar Merz gegründete Unternehmen Merz b. Schwanen stellte rundgewirkte Arbeiterhemden und Unterwäsche her. Im Jahr 2005 stellte die Marke ihren Betrieb ein. In der Albstädter Fabrik wurde die Idee geboren, die Loopwheeler wiederzubeleben, und die Saat für ein neues Vorhaben wurde gesät.
Durch eine glückliche Fügung des Schicksals erfuhren die Nachkommen von Balthasar Merz von den Plänen von Gitta und Peter und boten großzügig ihren alten Markennamen "Merz b. Schwanen" an. Diese Geste verlieh dem neuen Unternehmen mehr als ein Jahrhundert Firmen-, Regional- und Produktionsgeschichte.